Am 24. Januar 1953 wurde Eddie Wölfl im französischen Toul geboren. Schon wenige Monate später kehrte er mit seiner Mutter, Edeltraud Wölfl, in deren bayerische Heimat, nach Kaufbeuren im Allgäu, zurück um dort die Schule zu besuchen. Keine einfache Zeit in Eddies Leben: Nachkriegszeit, der Vater irgendwo und der Junge mit der dunklen Hautfarbe in der konservativen, bayerischen Diaspora zwischen Lüftlmalerei und Bigotterie. Trotzdem bezeichnete Eddie Wölfl Kaufbeuren und das Allgäu zeit seines Lebens als seine Heimat und kehrte kurz vor seinem Tod im Jahr 2016 dorthin zurück. Zuvor aber musste er der Kleinstadt an der Wertach den Rücken kehren um seinen Traum zu leben. Nachdem Eddie Anfang der 70er Jahre eine Lehre als Koch im Gasthof „Drei Könige“ abgeschlossen hatte, ging er als Saucier und Gardemanager zu Feinkost Käfer nach München. Schnell stellte sich heraus, dass es zwar praktisch ist, gut kochen zu können, aber ein Leben in einer Küche am Herd stehen, das war nichts für den umtriebigen Eddie. So begann er 1975 in München eine Ausbildung zum Fotografen und wurde schon bald Assistent bei Jan Keetman, der zu dieser Zeit die großen Kampagnen der Zigarettenmarken HB und Peter Stuyvesant ablichtete. Für eines dieser Fotoshootings nahm Keetmann Eddie mit nach Los Angeles. Die USA und besonders diese Stadt faszinierten Eddie und nachdem er nach diesem Shooting nochmals für drei Monate in Deutschland war, verkaufte er alles was er besaß und wanderte kurzentschlossen nach Los Angeles aus. Bei seinem ersten Aufenthalt in der Stadt hatte Eddie die Schauspielerin Shelley Duvall (u. A. Stanley Kubricks „Shining“ mit Jack Nickolson) kennengelernt, die ihm das Angebot einer festen Anstellung machte, falls er in die USA zurückkehren würde. Eddie kehrte zurück und Duvall hielt Wort. Eddie arbeitete zwei Jahre für den TV-Sender HBO und Shelley Duvalls Show „Faerie Tale Theatre“. 1982 begann er als Fotograf und Art-Director für das „Rock Magazine“ zu arbeiten und gründete ein eigenes Fotostudio. Der Job beim „Rock Magazine“ spülte Eddie alle Promis dieser Zeit vor seine Kameralinse. Einige Zeit später erhielt er den Anruf seines Freundes Richard Franklin, der bei A&M Records arbeitete. Franklin erzählte Eddie von einer Frau, die auf der Suche nach einem „privaten“ Fotografen war und ihn kennenlernen wolle. Diese Frau war niemand geringerer als Janett Jackson, die Schwester von Superstar Michael Jackson. Eddie und Janett verstanden sich auf Anhieb und so wurde Eddie für die nächsten knapp 18 Jahre (1882 - 1999) Janett’s Haus- und Hoffotograf. Ab 1996 war Eddie Wölfl gleichzeitig der persönliche Fotograf von Stevie Wonder, mit dem ihn eine innige Freundschaft verband. In den Jahren zwischen 1980 und 2000 hatte Eddie alle Celebrities dieser Welt vor seiner Kamera: Michael Jackson, Sting, Rod Stewart, Stevie Wonder, Mike Tyson, Billy Idol, Natalie Cole, Diana Ross, Susan Sarandon, Barry White, Tom Petty, B. B. King, Will Smith, Klaus Kinki, Janett Jackson, Ziggy Marley, Sidney Portier, James Brown, Bobby Brown, Arnold Schwarzenegger, Tupac Shakur, Falco, Grace Jones, Anthony Quinn, Ted Nugent, und, und, und … Eddie hatte es geschafft, er zählte zu den besten Fotografen der USA.
Im Jahr 2016 kehrte Eddie Wölfl schwer krank in seine Heimatstadt Kaufbeuren im Allgäu zurück und wollte hier nicht nur gesund werden, sondern auch einen neuen Lebensabschnitt starten. Zuletzt fotografierte er im LUPACO Conceptstore in Seeshaupt den ROCK STAR BABY-Videodreh mit den Schlagzeuglegenden Tico Torres (Bon Jovi) und Herman Rarebell (Ex-Scorpions). Eddie war guter Dinge und voller Fröhlichkeit. Doch seinen letzten Plan konnte der geniale Fotograf nicht mehr in die Tat umsetzen. Am 6. Oktober 2016 starb Eddie Wölfl im Alter von 63 Jahren.
Derzeit läuft im LUPACO Conceptstore eine Ausstellung mit einem Teil der besten Bilder des Ausnahmefotografen. Diese Bilder können im LUPACO Conceptstore erworben werden. Mit dieser Ausstellung möchte der LUPACO Conceptstore an einen großartigen Menschen und einen der talentiertesten Fotografen seiner Zeit erinnern.
Und, um es mit Eddies unschlagbar charmantem, bayerisch-allgäuerischen Dialekt zu sagen:
Servus Eddie, warst ein subber Typ, ein ganz Großer!
Mach noch ein paar schöne Bilder von deiner Wolke aus …
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