März 20, 2014
Was für ein Wochenende für Europa! Da wird eine hohe US-Diplomatin dabei ertappt, wie sie auf das Übelste über Europa schimpft, und in der Mitte des Kontinents wendet sich ein Teil der Schweiz noch weiter vom europäischen Gedanken ab. Gleichzeitig halten alle großen deutschen Parteien zum Teil leidenschaftliche Reden für ein gemeinsames Europa.
Das zeigt vor allem eines, Europa bewegt die Menschen immer mehr. Die Frage, wie wir die Zukunft Europas gestalten wollen, muss uns alle interessieren. Denn die Freiheit, der Frieden und der Wohlstand in dem wir derzeit leben ist nicht selbstverständlich, sondern gerade in der Geschichte Europas eine goldene Ausnahme. Wir leben in einer glücklichen Zeit, aber die vielen lauten Pessimisten und Unkenrufer vernebeln schnell den Blick dafür.
Europa wird es selten leicht gemacht, weil Europa es sich selber nicht leicht macht. Aber das muss nicht unbedingt ein Malus sein, sondern das ist vielleicht gerade seine Qualität. Statt voreiligem oder hemdsärmeligem Aktionismus, sucht das vielseitige und vielsprachige Europa oft nach der komplizierten, aber nicht selten besseren Lösung.
Manchmal wünscht man sich den Mut und den Optimismus der Gründerväter Europas auch für die Gegenwart. Vielleicht geht es uns, trotz aller Krisenszenarien, heute viel zu gut, um stets zu verstehen und zu fühlen, was die ehemals verfeindeten Völker Europas vor bald 50 Jahren zu ihrer Vision, die wir heute in großer Freiheit und Frieden leben dürfen, bewegt hat.
Auch, oder gerade weil sich die einen zeitwiese von Europa abwenden, und den anderen ein starkes Europa ein Dorn im Auge ist, wird es Zeit für Europa Stellung zu beziehen!
Wir senden dem „Fuck you“, und er Abschottung ein „we love Europe“ und unsere offenen Arme entgegen.
Mit Leidenschaft und European Laissez Faire!
John Friedmann – 10/02/14X